Gottesdienst zum 30.04.2023

Ev. Gemeinde Unterbarmen Süd

 

Vorspiel

 

Eröffnung  (Presbyter/in:)

Gott schenkt uns in seinem Sohn all seine Liebe. Darum sind wir hier und feiern diesen Gottesdienst im Namen des dreieinen Gottes:

im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Unser Anfang und unsere Hilfe stehen im Namen des Herrn, …“

Gemeinde: "… der Himmel und Erde gemacht hat …"

Presbyter/in:„… der Bund und Treue hält ewiglich …“

Gemeinde: "… und nicht loslässt das Werk seiner Hände."

 

Begrüßung

Einen wunderschönen guten Morgen!

Schön wieder hier zu sein und schön, diesen Gottesdienst miteinander feiern zu können. Wir befinden uns in der nachösterlichen Zeit, in der immer wieder deutlich wird, dass Gott uns in Jesus all seine Liebe schenkt und uns so ein neues Leben ermöglicht. Entsprechend heißt es im Wochenspruch für diese Woche:

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur;

das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

2. Kor 5,17

Anders ausgedrückt: Jesus selbst eröffnet uns den Weg in ein neues Leben und in ein neues Miteinander. Dafür wollen und können wir dankbar sein. Und mit diesen Gedanken wünsche ich uns heute einen gesegneten Gottesdienst.

 

Als erstes Lied singen wir nun

Lied           zhue 435,1-4               Ein neuer Tag beginnt

 

Psalm                 108           

Gemeinde: (mit Melodie: EG 197,3)            Ehr sei dem Vater und dem Sohn, …

 


Eingangsgebet

Wie schön wäre das, allmächtiger Gott,

wenn es in aller Welt wirklich um Dich ginge,

wenn Dein Glanz überall sichtbar wäre,

wenn all Deine Freunde - und wen würdest Du nicht dazu zählen –

errettet wären!

Derzeit aber brennt es an vielen Ecken und Enden.

Da sind Kriege und Terror an vielen Orten, in vielen Ländern.

Da sind die Folgen des Klimawandels,

die zu Dürren einerseits und zu Überschwemmungen andererseits führen.

Vieles davon haben wir selbst verschuldet.

Vieles davon geschieht, weil Menschen eher an sich

als an ihre Nächsten und ihre Nachkommen denken.

Hilf Du dazu,

dass wir miteinander ein Einsehen haben,

dass wir aufstehen für das Leben,

dass wir uns engagieren für eine andere Welt,

dass ein neues Leben möglich wird! Amen

 

Lesung               1. Mose 1 und 2 in Auswahl

 

Glaubensbekenntnis

 

Lied           zhue 352,1-3               Gott hat die Welt gemacht

 

Predigt      Johannes 16,16-23

Liebe Gemeinde!

Am Ende aller Tage, so habe ich es von einer lebenserfahrenen Frau gelernt, - am Ende aller Tage werden wir uns hoffentlich keine Gedanken mehr machen und keine Fragen stellen müssen. Denn am Ende aller Tage, so sagte sie, hoffe sie, dass das Chaos ihres Lebens auf einmal wie ein buntes Bild vor ihr liege, so wie die Rückseite einer gestickten Decke recht chaotisch auf der Vorderseite ein sinnvolles Muster ergeben kann.

Am Ende aller Tage, so verheißt es Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern, - am Ende aller Tage werden wir uns keine Gedanken mehr machen müssen und ihn nichts mehr fragen, weil wir ihn wiedersehen und er sich uns zeigt in all seiner Lebendigkeit. Und dann wird Friede und Freude sein.

Am Ende aller Tage. Und doch erlebt man, erleben wir es bisweilen auch jetzt schon in dieser doch auch schwierigen Zeit.

 

Am Ende aller Tage. Niemand von uns kann sagen, wann es denn endlich so weit ist, - soweit, dass diese Welt mit ihrer ganzen Schöpfung zur Ruhe kommt, wie am Anfang aller Zeiten. Wir haben in der Lesung eben ja genau von diesem Sabbat Gottes und seiner Schöpfung gehört. Aber am Ende aller Tage, so dürfen wir hoffen, da werden wir ihn eben sehen: Gott selbst in seinem Sohn in all seiner Lebendigkeit. Hier sagt er seinen Jüngerinnen und Jüngern noch, es sei nur noch eine kurze Zeit. Aber das war ja eben auch zu einer anderen Zeit, … -

 … und Johannes, der uns davon erzählt, berichtet uns eindrücklich, dass die Jüngerinnen und Jünger Jesus ihn hier nicht verstanden, sondern sich vieles fragten: Was sollte das heißen, wenn er ihnen sagte, er gehe zum Vater? Was sollte das heißen, wenn er sich von ihnen verabschiedete und sagte, sie würden ihn eine Weile nicht und dann eben doch wieder sehen. Warum das alles? Konnte er, ihr Lehrer und Meister, nicht einfach bei ihnen bleiben?

Das Eigenartige an dieser Erzählung scheint mir dabei, dass Jesus die Fragen der Seinen gar nicht wirklich beantwortet. Und dennoch lässt er sie mit ihren schweren Gedanken und Fragen nicht allein. Vielleicht gibt Jesus ihnen auch deshalb gar keine Antwort, weil aus jeder Antwort oft eine neue Frage erwächst. Aber er bereitet seine Jüngerinnen und Jünger bei seinem Abschied auf das vor, was er ahnungsvoll auf sie zukommen sieht:

Ihr werdet weinen und klagen, - aber die Welt wird sich freuen.

Denn Jesus, ihr Lehrer und Meister, wird zum Tod am Kreuz verurteilt, gestorben und begraben sein, und die mächtigen dieser Welt werden ihn, den lästigen Mahner, endlich los und seiner entledigt sein.

Ihr werdet weinen und klagen, - aber die Welt wird sich freuen.

Das wird die Zeit des Karfreitags, die Zeit der Sinn- und Hoffnungslosigkeit sein, die Zeit, die ohne Perspektive scheint. Und genau auf diese Zeit bereitet Jesus die Seinen mit diesen Worten ehrlich vor. Er verschweigt nichts. Und er gibt ihnen hier zwar keine Antworten auf ihre Fragen, aber er gibt ihnen für die Zeit dieser Perspektivlosigkeit trotzdem eine Perspektive. So dunkeln und bitter die Zeiten auch sein mögen:

Ja, Ihr werdet traurig sein.

Doch diese Zeiten sind begrenzt,

Denn Eure Trauer wird sich in Freude verwandeln.

Denn sie werden ihn, beziehungsweise er wird sie wiedersehen in all seiner Lebendigkeit. Und das wird die Zeit von Ostern sein, wenn er der Maria am Grab und den Jüngerinnen und Jüngern in ihrem verschlossenen Versteck erscheint.

Dann wird Euer Herz voll Freude sein

und diese Freue kann euch niemand mehr nehmen.

Das Besondere an diesem Tag aber scheint:

An diesem Tag werdet Ihr mich nichts mehr fragen,

denn alle offenen Fragen und schweren Gedanken werden sich erübrigt und aufgehört haben. Sie werden verschwunden sein, weil er, der Lebendige da ist und bei ihnen ist. Und da wird dann eben nichts Anderes als pure Freude und tiefer Friede sein.

 

Wie gesagt: Johannes erzählt uns hier sehr eindrücklich eben von dieser Passions-, von dieser Kar- und Osterzeit vor bald 2000 Jahren. Aber er will auch all den anderen Nachfolgerinnen und Nachfolgern Jesu etwas mit auf den Weg geben. Er will auch uns Heutige auf schwierige Zeiten vorbereiten, wenn wir uns schwere Gedanken machen und uns manche Frage stellen, wenn wir etwas in all dem Chaos dieser Welt selbst keine Perspektive mehr sehen. Gerade für diese Zeiten macht Johannes uns den Mut, die Welt und die gesamte Schöpfung mit ihrer Geschichte aus einer anderen, aus der Perspektive des Lebendige zu seinen. Und die besagt: Ja, alles hat seine Zeit. Aber die Zeiten ändern sich, und es kommt eine andere Zeit. In dieser Jetzt-Zeit mögen wir uns viele Fragen stellen und wir mögen uns vielleicht sogar die Frage stellen, ob Gott denn uns und die Welt eventuell verlassen und uns und seine Schöpfung eventuell im Stich gelassen habe. Aber mit den Propheten der Hebräischen Bibel weiß Johannes eben:

Es dauert nur noch kurze Zeit.

Eine kleine Weile habe ich Dich verlassen.

Aber mein Erbarmen mit Dir ist so groß,

dass ich Dich wieder heimhole.                                                                                                                         (Jesaja 54,7)

Denn ich werde euch wiedersehen.

Die Zeiten werden sich auch jetzt wieder ändern, und dann wird er uns auch wieder seine ganze Lebendigkeit zeigen und uns neue Perspektiven auf und für unser Leben offenbaren: neue Perspektiven für gerechten Frieden in aller Welt, in der Ukraine, wie im Sudan, wie auch für Taiwan – neue Perspektiven auch für unsere Kirchen und Gemeinden, die sich derzeit der Herausforderung des Schrumpfens stellen müssen – neue Perspektiven aber auch für all die, die derzeit aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Hoffnung verloren haben. Und dann werden wir gewiss sein können, dass er sich mit seiner ganzen Lebendigkeit gegen alle todbringenden Mächte und Gewalten durchsetzen wird, denn die Zeiten werden und müssen sich ändern.

 

Eben diese Perspektive und diese Hoffnung habe ich bereits im Vikariat bei dieser lebenserfahrenen Frau gelernt, die sowohl ihren Mann im Krieg, wie ihren Sohn durch einen Unfall verloren hatte. Doch voller Hoffnung und Gottvertrauen wusste sie sozusagen im tiefsten Inneren: Am Ende aller Tage werden wir uns keine schweren Gedanken mehr machen und keine schwierigen Fragen stellen müssen. Denn am Ende aller Tage, so sagte sie, hoffe sie, dass das Chaos ihres Lebens denn endlich wie ein buntes Bild vor ihr liege, so wie die Rückseite einer gestickten Decke recht chaotisch auf der Vorderseite ein sinnvolles Muster ergeben kann.

Am Ende aller Tage werden wir uns also keine Gedanken mehr machen müssen und Gott nichts mehr fragen müssen, weil er sich uns in all seiner Lebendigkeit zeigen und erscheinen wird. Und dann wird Friede und Freude sein.

Am Ende aller Tage. Und doch erlebt man, erleben wir das bisweilen auch jetzt schon in dieser doch durchaus auch schwierigen Zeit.

 

Musikmeditation

 

Abendmahlsbesinnung

Vor uns ein Tisch. Brot und Saft stehen darauf,

denn Gott gibt uns, was wir zum Leben brauchen: Essen und Trinken.

Kerzen brennen, denn Gott will unser Leben erleuchten,

gerade wenn keine Perspektive mehr sehen und nicht weiter wissen.

Das Kreuz steht auf dem Altar.

Es zeigt uns, dass uns nichts von Gott trennen kann,

denn er vergibt Schuld und überwindet den Tod.

Darum feiern wir dieses Abendmahl.

 

Einsetzungsworte (stehen)

Gemeinde: „Christe Du Lamm Gottes“ EG 190.2

 

Abendmahlsgebet

Werde begreifbar, Gott,

zeige Dich in Brot und Wein und sei mitten unter uns!

Bleibe verletzbar, Gott,

teile mit uns Leben und Tod und sei mitten unter uns!

Bleibe bewegbar, Gott,

blase uns Mut ein und Zärtlichkeit und sei mitten unter uns!

 

Unser Vater im Himmel

geheiligt werde Dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn Dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen.

 

Austeilung - Sendewort

Gott der Herr spricht:

Fürchte Dich nicht, denn ich habe Dich erlöst;

ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen; Du bist mein!                              Jesaja 43,1

 

Dankgebet

Gott!

Aus den Körnern des Feldes ist das Brot des Lebens geworden,

aus dem Kelch des Leidens ist der Kelch des Heils geworden,

aus dem Kreuz des Todes ist der Baum des Lebens geworden.

Wandle auch uns, damit aus Trägheit Phantasie

und aus Verzagtheit neuer Mut erwächst!

Wandle auch uns, damit wir einander annehmen,

wie Du uns angenommen hast!

Wandle auch uns, damit wir allem Todbringenden entgegentreten

und lebendige Früchte bringen! Amen.

 

Lied                    zhue 99              Meine Hoffnung und meine Freude

 


Fürbitte

Allmächtiger Gott!

Wir wollen eigentlich nicht mehr nur auf das Ende aller Tage warten,

sondern bitten Dich jetzt schon um Frieden:

Um Frieden für die Ukraine wie für den Sudan,

um Frieden für Taiwan, wie für die Menschen im Iran,

um Frieden für die Gesellschaften in Israel und Palästina,

wie auch für die Menschen in unserem Land!

Herr Jesus Christus!

Wir wollen eigentlich nicht mehr nur auf das Ende aller Tage warten, sondern bitten Dich jetzt schon um pure tiefe Freude:

Verwandle auch heute schon Trauer in Freude!

Verwandle Perspektivlosigkeit in Zuversicht!

Schenk Verzweifelten neue Hoffnung!

Nimm auch von uns alle schweren Gedanken und bohrenden Fragen!

Heiliger Geist!

Wir wollen eigentlich nicht mehr nur auf das Ende aller Tage warten, sondern bitten Dich jetzt schon um Deinen Geist:

um Deinen Geist des Miteinanders in Deinen Kirchen,

um den Geist der Kreativität in Deinen Gemeinden,

um den Geist der Gerechtigkeit in Parlamenten und Gerichten,

um den Geist der Liebe für alle Welt!

 

-   Stille -

 

Segen

Gott segne Dich!

Er gebe Dir den Mut, Dich aufzurichten!

Er gibt Dir das richtige Wort zur rechten Zeit!

Er gebe Dir von seiner Kraft

und die Freiheit, die sein Geist Dir verleiht!

Der HERR segne dich und behüte dich;

der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;

der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

Gmd:   Amen, Amen, Amen

 

Lied           zhue 94,1-5                 Segenslied

 

Nachspiel

 

Bekanntmachungen (Presbyter/in)

Die Kollekten vom vergangenen Sonntag betrugen:

Für den Unterbarmer Kinderteller                                             141,00 €

Für das GAW Indien                                                                      91,00 €

Herzlichen Dank! Gott segne Geber und Gaben

und all das, was mit diesen Gaben geschieht!

 

Die heutige Kollekte geht an das Cafe Prio der Wuppertaler Stadtmission. Am Werth 87, soll eine Begegnungsstätte geschaffen werden, in der neben Speisen und Getränken Menschen im Mittelpunkt stehen.

Die zweite Kollekte geht an die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit. Der Verband der evangelischen Jugend im Rheinland vernetzt wichtige und lebendige Aktivitäten: denn Jugend ist Gegenwart und Zukunft.

 

Demnächst anstehenden Termine:

Der nächste Klön- und Spielabend in St. Christophorus findet am Donnerstag, dem 4. Mai ab 19.30 Uhr statt.

Zu unserem nächsten Friedensgebet treffen wir uns am Freitag, dem 5.Mai um 18 Uhr wieder in der Lichtenplatzer Kapelle.

Die Selbsthilfegruppe für verwaiste und trauernde Eltern trifft sich am Donnerstag, dem 11. Mai um 20 Uhr im Gemeinderaum der Lichtenplatzer Kapelle

Und nun steht auch die Zeit der Konfirmationen in unsrer Gemeinde an:

Am Samstag, dem 6. Mai um 14 Uhr und am Sonntag, dem 7. Mai um 11 Uhr in der Lichtenplatzer Kapelle,

und am 14. Mai im Gemeindezentrum Petruskirche ebenfalls um 11 Uhr.

An den jeweils anderen Standorten findet dann kein Gottesdienst statt.

 

 

 

 

Eine gesegnete Zeit!

Und:

Bleiben Sie behütet!                                                                                                              Ihr Pfr. Michael Seim


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