Fensterrestaurierung an der Lichtenplatzer Kapelle  im Sommer 2020


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Hierzu gab es je einen Zeitungsartikel  in der Ronsdorfer Wochenschau und im Sonntagsblatt Regional.

 

Diese werden unten wiedergegeben:

Ronsdorfer Wochenschau vom 15.7.2020

 

Vermutlich bis Mitte September wird bei der Ev. Gemeinde Unterbarmen-Süd gebaut
Fenstersanierung in der Lichtenplatzer Kapelle

Überraschung für die Evangelische Gemeinde Unterbarmen-Süd: Ei-gentlich sollte an den Fenstern der Lichtenplatzer Kapelle nur gestri-chen werden. Der bestellte Maler empfahl  aber,  dass  ein  Schreiner  einen Blick auf die Fenster werfen sollte. Dabei stellte sich heraus, dass mehr Sanierungsbedarf besteht, als zunächst vermutet.

 

Die Säulen zwischen den Fenstern waren nämlich von Sandsteinplatten umkleidet. Die Platten waren mit Halterungen gesichert, die mittlerweile marode geworden waren und ausgetauscht werden sollten.  Unter  den  Sandsteinplatten  kamen dann anschauliche Säulen zum Vorschein, die der Gemeinde in dieser Form nicht bekannt waren. Zwar sind die Sandsteinplatten  noch  gut  erhalten,  sie  sollen  aber nicht wieder eingebaut werden, damit die Säulen sichtbar bleiben.

Die Front der Kapelle ist mit einem Gerüst verkleidet.

 

Im Idealfall sind die Arbeiten Ende August abgeschlossen, wünscht sich Helmut Felder vom Presbyterium,  hält  aber  Mitte  September  für eine realistischere Schätzung.

Die  Bauarbeiten  werden  allerdings teuer für die Gemeinde:

Anstatt  der  ursprünglich  geplanten  36.000 Euro für die Fenstersanierung sind jetzt 110.000 Euro fällig. Einen Kredit müsse man nicht aufnehmen,  sagt  Helmut  Felder.  Allerdings  sind  Spendenaktionen  innerhalb  der  Gemeinde  geplant  und auch die ausgemusterten Sandsteinplatten will die Gemeinde verkaufen.  70  Platten  sind  es,  auf  je  35,-  Euro  Verhandlungsbasis  pro  Platte  würde  sich  die  Gemeinde  von den Platten trennen. „Damit könnte man gut etwas im Garten machen“, sagt Helmut Felder, der die Platten am liebsten alle an einen Interessenten veräußern würde. „Die Platten sind noch in Ordnung, nur die Halterungen waren defekt“, betont Helmut Felder.

 

Wegen der Baustelle an der Kapelle muss die Gemeinde für die Gottesdienste  zunächst  in  den  Gemeinderaum ausweichen. Unter  der  Corona-Verordnung  stehen dort jedoch nur 15 Plätze zur Verfügung. Die Gemeinde feiert jetzt jeweils sonntags um 9.30 Uhr Gottesdienst an der Lichtenplatzer Kapelle und um 11 Uhr Gottesdienst im Gemeindezentrum Petruskirche. Hier finden bis zu 32 Personen Platz.  -mk

 

Die Sandsteinplatten (links) rahmten die Fenster ein und verkleideten die Säu-len (rechts). Sie sind noch gut erhalten und sollen jetzt zur Finanzierung der Sanierungsarbeiten verkauft werden. Wenn alles fertig ist, schmücken die er-haltenen Säulen den Außenbereich der Kapelle. Fotos: M.Körschgen


SONNTAGSBLATT  REGIONAL     vom 19.07.2020

 

Die Kapelle bekommt ihr altes Gesicht zurück

 

Am Lichtenplatz entsteht in diesen Tagen ein „neues altes“ Schmuckstück

Presbyteriumsvorsitzender  Hemut  Felder  und  Küsterin  Dana  Holzheimer  begutachtenden Stand der Bauarbeiten an der Außenfront. (Fotos: AS)

Es war ein sehr feierlicher Moment, als die Gattin des Kaisers, Auguste, im Jahr 1904  die  neue  Kapelle  am Lichtenplatz einweihte. Natürlich brachte sie ein zu jener Zeit wertvolles Geschenk aus der Hauptstadt ins Bergische mit – eine Einweihungsbibel. Mit diesem Festakt endete das Bestreben  der  Evangelischen Gemeinde  Unterbarmen,  der wachsenden  Bevölkerung  am Lichtenplatz einen Raum zum Beten und für Zusammenkünfte zu schaffen.


Rückblick: Am Lichtenplatz auf Hochbarmen wohnten Ende des 19. Jahrhunderts noch nicht viele Menschen. Das änderte sich im Zuge der Industrialisierung mit Beginn des 20. Jahrhunderts aber schnell. Damals  stellte  der  Fabrikant Adolf Vorwerk der Gemeinde ein Grundstück zum Bau einer Kapelle  als  Dependance  der Unterbarmer Kirchengemeinde zur Verfügung. Seine Bedingung: Hier sollte innerhalb eines Jahres gebaut werden. Gesagt, getan. Was dort aus dem Boden gestampft wurde, prägt noch heute das Erscheinungsbild an der Obere Lichtenplatzer Straße. Liebevoll sprechen die Menschen in Hochbarmen von „ihrer Kapelle“. Zum Zeitpunkt der Einweihung präsentierte sich die Kapelle etwas anders, als man sie heute kennt. Doch dies soll sich jetzt  –mehr  zufällig  als  geplant  –wieder ändern.


Bei   turnusmäßigen   Wartungsarbeiten sorgte eine Verkettung von kleineren Baumängeln für die derzeit laufende Maßnahme.  „Eigentlich  war nur geplant, den Kitt an denFenstern zu erneuern“, erinnert sich Helmut Felder, Vorsitzender des Presbyteriums, an die Anfänge   der   Bauarbeiten. Doch der Maler, der mit dieser Arbeit beauftragt war, schüttelte den Kopf. Mit neuem Kitt sei es nicht getan, so lautete das Urteil  des  Fachmanns.  Die Rahmen der Fenster waren in die Jahre gekommen, und so musste ein Schreiner her, der sich der Sache annahm. Dieser stellte wiederum fest, dass die Fassade, bestehend aus Sandsteinplatten, nicht mehr lange halten würde. Schuld daran sei aber nicht der Sandstein, sondern die eisernen Halterungen der massiven Platten. „Hier bestand dringender Handlungsbedarf“, so Felder.

 

Die Sandsteinplatten wurden demontiert, um danach ein kleines Geheimnis der   Kapelle preiszugeben: Zwischen den Fenstern gibt es runde Säulen, die dem kleinen Gotteshaus noch mehr sakrales Aussehen verleihen. „So eine Pracht wollten wir nicht wieder hinter den Platten verstecken“, erinnert  sich Helmut Felder. Doch eine umfangreiche Aufarbeitung der Fassade, die eine Rückversetzung  in  den  ursprünglichen   Zustand   von 1904 beinhalten sollte, sprengte  den  Kostenrahmen.  „Das Presbyterium war sich dennoch schnell einig, dass wir unser Schmuckstück  erhalten  wollten“, schmunzelt der Vorsitzende rückblickend.

Presbyteriumsvorsitzender Hemut Felder und Küsterin Dana Holzheimer begutachtenden Stand der Bauarbeiten an der Außenfront. (Fotos: AS)

 

 

Der Kosten-Mehraufwand  in  Höhe  von 30.000 Euro war so nicht geplant. Ein großer Teil wird aus der  Instandhaltungsrücklage der Gemeinde finanziert, ein weiterer  Löwenanteil  stammt aus  einem  zweckgebundenen Erbe. In diesen Tagen werden1.600 Briefe an Gemeindemitglieder versandt, mit denen zusätzliche Gelder generiert werden sollen. „Da ohnehin gebaut werden muss, sehen wir so die einmalige Chance, die Kapelle wieder in neuem Licht erstrahlen zu lassen“, begründet Pfarrer Michael Seim und bittet die Gemeindemitglieder um Spenden.  

 

Die Gemeinde hofft auf einen Abverkauf der überflüssig gewordenen Sandsteinplatten.

Die   nun   überflüssig gewordenen Sandsteinplatten würde Helmut Felder gern gegen einen Obulus veräußern. Die Abgabe an einen Abnehmer  wäre  aus  logistischen Gründen  wünschenswert,  ist aber keine Voraussetzung. Felder und Seim sind zuversichtlich,  dass  die  Lichtenplatzer Kapelle in Kürze in neuem-alten Glanz erstrahlen wird, denn die Bauarbeiten schreiten gut voran.